Freie Fahrt für freie Rentner (in Auszügen im MARKT erschienen)

Der tapfere Ritter Georg von Sternberg hat im Kampf gegen grüne
Windmühlenflügel im MARKT 48 seinem empörten Autofahrerherzen Luft
gemacht und geschickt die jüngsten Benzin- und Dieselpreis-Erhöhungen
mit der von den Grünen während ihrer Regierungsbeteiligung ab 1998
eingeführten Ökosteuer in Verbindung gebracht, wohl wissend, wer in der
Glosse sitzt und andere – wenn auch nur satirisch – mit (Öl-)Schlamm
bespritzt, bewirkt immer, dass an denen etwas hängen bleibt.

Um der ökonomischen Wahrheit mehr Ehre zu geben: Die Grünen haben
tatsächlich als erste schon vor über 10 Jahren gefordert, dass aus
Gründen der Schonung der Erdölressourcen und des Weltklimas eine
Verbrauchsreduzierung und Umsteuerung auf erneuerbare Energien erfolgen
müsse. Da Energie aus Öl und Kohle aber damals noch sehr billig war,
fühlte sich kaum jemand bemüßigt, über alternative Energieerzeugung
nachzudenken. Deshalb wurden einerseits  durch das rot-grüne
Energie-Einspeisungs-Gesetz die alternativen Energiequellen gefördert
und zweitens eine Verbrauchssteuer (Öko-Steuer genannt) für fossile
Ressourcen erhoben.
 
Beide Maßnahmen waren so sinnvoll wie erfolgreich, dass auch die
nicht-grüne Folgeregierung sie beibehalten und teilweise sogar ausgebaut
hat.
 
Erfolg: „In Windenergie, Photovoltaik und Biomasse sind heute 187 000
Menschen tätig, 2020 werden es 466 000 sein“ sagt  Stefan Schmittmann,
Vorstand der HypoVereinsBank HVB (Stormarner Tageblatt Seite 2, 1.12.2007).

Sinn: Statt jeden persönlich mehr in die Rentenkasse einzahlen zu
lassen, was die Lohnnebenkosten erhöht und damit die Arbeitsplätze
gefährdet, wird eine Verbrauchssteuer erhoben, die nur der zahlt, der
unseren Kindern das Öl wegnimmt, das sie in Zukunft besser in Chemie und
Medizin gebrauchen werden, als es schnöde zu verbrennen. Außerdem sind
wir unseren Kindern und Kindeskindern schuldig, ihnen nicht von 7 Metern
(wenn das Grönlandeis schmilzt) oder 70 Metern (wenn das Antarktiseis
schmilzt) überflutete Länder zu überlassen.
 
 
Zurück zur Benzinpreisentwicklung: Die Grünen hatten 1998 gefordert,
dass der Benzinpreis bis 2008 auf 5 DM (2,56 €) steigen müsse, damit die
Ressourcenschonung greift. Diese Steigerung von damals 0,81€ um 316%
wurde in den Medien und von anderen Parteien höchst empört
zurückgewiesen, heute haben wir mit 1,39€ schon fast die Hälfte des
Weges erreicht.
 
Die Ursache ist aber nicht  -  wie von Sternberg behauptet -  die
Ökosteuer (der gesamte Steuerbetrag ist in diesem Zeitraum nur um 32%
gestiegen), sondern der Rohölpreis, der als Warenwert den wahren Wert
der knappen Ressource angibt: Er ist in nur 9 Jahren von 16$ auf heute
fast 100$ pro Barrel um satte 625%  angestiegen, dieser Anstieg
übertrifft die einst belächelte Grünenforderung um das nahezu Doppelte!

 
Fazit: Lieber von Sternberg, nicht über Windmühlenstromrechnung stöhnen
und über Energiesparlampen höhnen – sondern an die sich verändernden
Verhältnisse gewöhnen!
Hartmut Jokisch



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