Kreispolitisches Trauerspiel in 4 Akten

1. Akt
Der Vorhang geht auf, es erscheinen innig:
Der Landrat nebst vorsitzender Dame Frau Sinnig.
Zur Hilfe herbei - mit vielen Akten - 
eilt die Fachbereichsdame, die klärt die Fakten.
Zum Schluss als Komparsen, mal früher - mal später,
finden sich ein die Parteienvertreter.
Die Mehrheit hat die CDU,
die SPD stimmt allem zu,
die FDP, das weiß man ja,
stimmt wie gehabt: mal hier - mal da.
Als Schlusslicht auf dieser Theaterbühne
sieht man dann noch zwei einsame Frauen.
Eine „Linke" und eine „Grüne".
Dass die sich das überhaupt noch trauen!

2. Akt
Zack, zack, sagt Frau Sinnig, es gibt keine Pause.
Spätestens um 9 woll`n wir alle nach Hause.
Die Verwaltung hat alles geregelt, es gibt nichts zu sagen,
Hauptsache ist, dass wir uns alle vertragen.
Und der Landrat hebt die Stimme: wir sind hier einig und schnell,
schließlich ist das mein Stormarner Modell.
Und drohenden Blicks auf die 2 Damen gerichtet:
Ich hoffe, es fühlen sich dem alle verpflichtet!

3. Akt
Ja aber, wirft zaghaft die „Linke" ein, 
das kann doch nicht alles gewesen sein,
wir hätten da schon noch ein paar Fragen
und wollen auch noch zu der Armut was sagen.
Messerscharf wird sie gleich von der Verwaltung belehrt:
das geht nicht, hier wird sich nicht beschwert.
Armut gehört sowieso nicht in unsere Zuständigkeit,
mit solchen Sachen bringen sie es nicht weit.
Die Vorsitzende ruft: Wir stimmen schnell ab:
Wollen wir das wissen? Die Zeit wird knapp.
Keiner will's  wissen. Bis zum letzten Mann.
Was geht uns im Sozialausschuss die Armut an?
Was ist das, die „Grüne „ stimmt zu?
Na, wir haben die Mehrheit, die gibt schon bald Ruh.

 4. Akt
Der Kinderbeauftragte wirft leise ein:
Diese Aggressivität, nein, muss so etwas sein?
Als Pastor bin ich das nicht gewohnt.
Ob sich ein Ehrenamt überhaupt noch lohnt?
Und der Besucher denkt. Mann o Mann!
Gegen Vorsitzende und Verwaltung, da kommt keiner an.
Da lass ich lieber solche Sitzungen sausen,
und es wendet sich der Gast mit Grausen.

Karin Hoffmann
[eine Besucherin des „Öffentlichen Sozialausschusses des Kreises Stormarn"]

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>