Netze und Kraftwerke in Bürgerhand

Stormarner Tageblatt 8.3.2010

 

Sie reden vom liberalen Wettbewerb, aber sie verhindern ihn und stabilisieren Monopole: Sie - das sind die gelb-schwarzen Koalitionäre in Kiel und Berlin; die in ihren jeweiligen Regionen agierenden Monopole sind die Energie-Riesen RWE,
Vattenfall, ENBW und EON.
Diese halten die Verteilernetze in ihrer Hand und besitzen die riesigen Atom- und Kohle-kraftwerke, sie bestimmen deshalb die Energie-Preise und verhindern den Atom-Ausstieg und den dringend notwendigen Ausbau der regenerativen Energien.
Nun laufen deren Gas- und Stromleitungen durch das Land und durch jede Kommune - da muss es doch ein Mitspracherecht geben?
Gibt es auch - allerdings nicht zu jeder Zeit!
Alle Kommunen haben durch Wegenutzungsverträge den Weg für die Energieriesen für 20 Jahre freigemacht.. Diese Verträge laufen aber demnächst aus. Bis vor kurzem hätten die meisten Bürgermeister einfach eine Vertragsverlängerung unterzeichnet., aber inzwischen haben viele Gemeinden gelernt, dass sie sich mit dem Verkauf oder der Verpachtung ihrer Infrastruktur keinen Gefallen getan haben.
Viele möchten jetzt, dass die Energieproduktion und damit die Wertschöpfung in der eigenen Region bleibt - eine vernünftige Entscheidung, denn ein konventionelles Großkraftwerk nutzt nur 1/3 der eingesetzten Energie zur Stromerzeugung,
2/3 werden zum Aufheizen der Flüsse und der Atmosphäre vergeudet, ein regionales
Blockheizkraftwerk dagegen heizt mit dem 2/3-Rest zusätzlich Wohnungen und Schwimmbäder.
Deshalb fordern wir Grünen, gerade auch hier in Stormarn, alle Kommunalpolitiker auf: Energienetze und Energie-Produktion in (kommunale) Bürgerhand!
Jeder stormarner Bürger, der nun nicht gerade in den kommunalen Parlamenten sitzt, kann aber auch seinen eigenen Beitrag zur Energiewende und gegen die Klimaerwärmung leisten.
Er kann z.B.

  • seinen Strom von einem reinen Öko-Stromanbieter beziehen
  • seine Heizungsanlage umrüsten, so dass sie auch Strom erzeugt
  • sich eine Kleinwindanlage auf sein Grundstück stellen (besonders interessant für Gewerbebetriebe und Landwirte)
  • sich eine Solaranlage auf das Dach montieren lassen
  • sich an Bürgersolaranlagen beteiligen
  • sich an Bürgerwindanlagen beteiligen.

Jeder Stormarner, der sich zu diesen Themen informieren möchte, ist herzlich in das Kreistagsgebäude in Bad Oldesloe (Mommsenstraße 13) am morgigen Dienstag, dem 9.3., eingeladen.
Dort werden ab 17 Uhr von Herstellern und Handwerkern konkrete Beispiele zu häuslichen Kleinkraftwerken vorgestellt und ab 19:30 Uhr halten Experten Vorträge zu Blockheizkraftwerken, Solardächern, Klein-Wind-Generatoren und regenerativ investierten Geldanlagen - alles unter dem Motto: Mit Strom Geld verdienen!
Wie kann das gehen? Die Sonne schickt keine Rechnung!

Hartmut Jokisch

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