ERNAS HAUS VOR DEM AUS

Ein vielversprechender Versuch innovativer Erwerbsform in Oldesloe ist leider am Ende

Auf dem jüngsten Grünschnack (dem monatlichen Stammtisch, an dem die Grünen alle Bürgerinnen zur Diskussion einladen), der diesmal sinnvoller Weise im Ernas (im Bella Donna Haus) stattfand, verkündete Dr. Marianne Kaiser vom Kieler Frauennetzwerk das Ende dieses sozialen, ökonomischen Experimentes an.

Das vom europäischen „Zukunftsprogramm Arbeit" geförderte Projekt sollte Frauen, die lange Zeit erwerbslos waren, eine Möglichkeit geben, in einem von ihnen selbst verwalteten gastronomischen Betrieb eine auskömmliche Tätigkeit zu finden.

Die Grundideen, die dahinter stehen, erläuterte Kaiser in einem Referat vor den Grün-Schnack-Gästen so:

"Es handelt sich hier um eine solidarökonomische Erwerbsform, die wie andere Selbsthilfe -Genossenschaften in die Lebenswelten eingebunden sind und Potenziale sozialer Art fördern. Das bedeutet, Gemeinwohl und Lebensqualität der Menschen haben Vorrang vor Kapitalinteressen,  ökonomische Prozesse werden durch Solidarität statt Konkurrenz gestaltet und demokratisch umgesetzt".

Genossenschaften, die sich nach diesem Prinzip erfolgreich behauptet haben, sind in unserer Region wohl zu finden, so die Landwege Genossenschaft, die lokal erzeugte, ökologische Landwirtschaftsprodukte im Lübecker Raum direkt vermarktet - oder, wie eine der Anwesenden bemerkte - die Wassergenossenschaft in Schadehorn (Oldesloe), die unabhängig vom städtischen Trinkwassernetz die Stadtteilbewohner mit Brunnenwasser versorgt.

Bei ERNAS wird nun die Betriebserlaubnis nicht mehr verlängert, die Investitionen, die nötig wären, um den Auflagen der Gewerbeaufsicht zu genügen, können aus den geringen Umsätzen des Gasthauses nicht erwirtschaftet werden.

Das letzte Mahl, was man hier bekommen kann, wird daher am Mittag des Mittwoch, dem 23. Juni 2010, serviert.

 

 

 

 

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