Bad Oldesloe braucht eine zukunftsfähige Energiepolitik

MARKT 4.5.2011

Bad Oldesloe braucht eine zukunftsfähige Energiepolitik

Zur Zeit wird in Bad Oldesloe gut ein Drittel des benötigten Stroms selbst erzeugt. Dies geschieht überwiegend durch Nutzung Erneuerbarer Energiequellen wie Biogas, Wind- und Sonnenenergie aber auch durch Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung in erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken.

Im Oldesloer Klimaschutzprogramm wird realistisch aufgezeigt, wie sich dieser selbsterzeugte Strom bis 2020 auf 100 % steigern lässt.
Der katastrophale Super-Gau in Fukushima hat deutlich gemacht, dass die Atomenergie selbst vom Restrisiko her nicht mehr verantwortbar ist, und wir daher so schnell wie möglich aus der Atomenergie aussteigen müssen. Weil der Neubau klimaschädlicher Kohlekraftwerke ebenfalls keine zukunftsfähige Lösung darstellt, kann nur der verstärkte Ausbau Erneuerbarer Energiequellen die Stromversorgung der Zukunft sichern.
Dies wird mittlerweise von einer großen Mehrheit der Bevölkerung so gesehen, auch in Bad Oldesloe. Um so schwerer verständlich ist es, warum die Oldesloer CDU diese zukunftsfähige Energiepolitik hin zu den Erneuerbaren seit Jahren blockiert. Da behauptet Herr Möller, dass Arbeitsplätze in Bad Oldesloe verloren gingen - aber das Gegenteil ist richtig: Eine 100 %ige Stromeigenerzeugung in Bad Oldesloe wird über eine Vielzahl dezentraler Energieerzeugungsanlagen realisiert, die von Handwerksbetrieben aus der Region errichtet und gewartet werden. Das schafft einige hundert Arbeitsplätze und natürlich zahlen diese Handwerksbetriebe auch Gewerbesteuern, die der Stadt zugute kommen. Das Geld bleibt in der Stadt und fließt nicht zu Aktionären und Öl-Scheichs ab. Man nennt dies auch regionale Wertschöpfung. Viele Handwerksbetriebe verstehen  die Oldesloer CDU nicht mehr, denn die mittelständische regionale Wirtschaft wird durch diese CDU-Verhinderungspolitik in ihrer Entwicklung gebremst.
Um die Zeit hin zu einer 100 %igen Stromeigenerzeugung in Bad Oldesloe zu überbrücken, sollte die VSG den in der Stadt benötigten Strom abzüglich den bereits heute selbsterzeugten 33 % Anteil als Ökostrom beziehen. Dieser Fremdbezug von Ökostrom sinkt dann kontinuierlich mit zunehmender Eigenerzeugung ab. Herr Möller fragt, wo der ganze Ökostrom denn herkommen soll, wenn alle Stadtwerke plötzlich Ökostrom beziehen wollen? Es ist klar, dass ein Ökostrombezug aller Stadtwerke, ohne eigene Bemühungen den benötigten Strom selbst zu erzeugen, nicht sofort funktionieren kann. Es kann immer nur soviel Ökostrom bezogen werden, wie insgesamt auch erzeugt wird. Deshalb ist der Bezug von Ökostrom nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einem Bad Oldesloe, das seinen Strom zu 100 % aus eigenen Erneuerbaren Energiequellen und aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen selbst erzeugt. Der Versuch, ohne eigene Bemühungen nur auf Ökostrom zu setzen, der woanders erzeugt wird, kann nicht zukunftsfähig sein.
Wilfried Janson Fraktionsvorsitzender GRÜNE Bad Oldesloe

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