MARKT 19.11.2014

Es ist unglaublich: Nach fast fünf Jahren Diskussion für zusätzliche, sichere Fahrradabstellplätze am Bahnhof wurde in der letzten Stadtverordnetenversammlung eine Entscheidung getroffen!

120 der zusätzlichen 240 Abstellplätze sollen nun in einem RadHaus untergebracht werden. Und diese Plätze werden auch mit Stromanschlüssen versehen. So können die Batterien moderner Pedelecs und E-Bikes wieder aufgeladen werden.

Die Kosten pro Stellplatz im RadHaus werden mit ca. 3.800,- EUR veranschlagt – die eines Pkw-Parkplatzes übrigens mit 5.000 - 6.000 EUR! Beide Investitionen sind jedoch förderfähig. Für das RadHaus wird eine Investition von etwa 340.000,- EUR von der Stadt Bad Oldesloe zu tragen sein. Haben die befürwortenden Politiker ein Rad ab? Haben sie völlig das Maß verloren? So viel Geld für eine Fahrradabstellanlage!

Ich denke: Nein!

Zu lange wurden Städte Pkw-gerecht gebaut. Diese Auto-Mobilität ist nicht mehr modern.

Strommotor betriebene Fahrräder erfahren einen enormen Zuwachs. Das ist eine wunderbare Entwicklung der von höchster politischer Ebene gewünschten E-Mobilität. Und der Wert von Fahrrädern steigt beständig.

Wir sind endgültig raus aus dem Zeitalter des Drahtesels! Seit dem 18. November 2010 müssen Radfahrer grundsätzlich die Fahrbahn benutzen! Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig hob die Radwegebenutzungspflicht auf. Kommunen können die Radfahrer nur noch an besonders gefährlichen Stellen zum Fahren auf dem Radweg zwingen.

Das Fahrrad entwickelt sich sukzessive zum neuen, modernen Statussymbol und gleichberechtigtem Verkehrsteilnehmer. Insbesondere die wertvollen Fahrräder brauchen auch eine sichere und moderne Abstellmöglichkeit - ein RadHaus.

So haben auch wir in Bad Oldesloe die Chance, mehr Lebensqualität durch verringerten Autoverkehr - insbesondere in Bahnhofsnähe zu erreichen.

In dieser Entwicklung sehe ich eine Chance für Bad Oldesloe, die Lebensqualität zu verbessern sowie die Attraktivität für neue Familien und den Rad-Tourismus zu vergrößern. Außerdem tun wir auch noch 'was für den Klimaschutz: Global denken – lokal handeln. So werden wir der Verantwortung für unsere Kinder und Enkel gerecht!

Michael Rathmann

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