Klimaschutz ist Umweltschutz ist Artenschutz

Diesmal gab es nicht - wie üblich - Sonnembumenkerne am Wahlstand der Grünen in Bad Oldesloe, sondern fertig ausgebildete Pflanzen, das "Semper vivum" (die Immerlebende). Mit Erstaunen und Freude nahmen die Passanten die Präsente von Gerold Rahman (Leiter der okologischen Versuchsanstalt Trenthorst) und von Monika Heinold (Landtagsfraktion) entgegen - innerhalb von 100 Minuten waren 200 Pflänzchen verteilt. Die alte Heil- und Zauberpflanze, auch Dachwurz genannt, wuchs früher auf Mauerkro­nen und Dächern. Karl der Große befahl im 9, Jahrhundert sogar, die Dächer mit ihr zu beflanzen, denn sie sollte Haus, Stall und Scheune gegen den Blitzschlag schüt­zen.

 

vlnr: Benjamin Stukenberg (Vorstandsprecher der Stormarner Grünen)
schneidet die Wurzelkegel aus der Palette, Monika Heinold (in rot)
erklärt einer Passantin, dass der Dachwurz trockenen Böden liebt
und jeden Urlaub ohne Gießen übersteht.
Prof. Dr. Gerold Rahmann erläutert die Entwicklung der Pflanze
mit Ausläufern und Tochterrosetten.
Bevor die Rosette abstirbt, blüht sie rötlich oder weiß in einer verzweigten Dolde.

 


Die „Immerlebende“ ist unser Symbol für Artenschutz

Wie viele, uralte Kulturpflanzen oder wilde Arten, wie einheimische Tiere oder seltene Nutztierarten wird die „Immerlebende“ von der Zivilisation bedroht: Zuviel Asphalt und Beton, giftige Industrieabfälle und eine Landwirt­schaft, die auf Monokulturen setzt – das alles ist tödlich für die natürliche Vielfalt des Lebens.
Aber auch der Klimawandel setzt neue Rahmenbedingungen für ökologische Nischen.
Allein in Schleswig-Holstein stehen zwei Drittel aller Amphibien, jede zweite Vogel­art und jede zweite der Blüh- und Farnpflanzen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Verschwunden sind schon die Trauersee­schwalbe, die Ringelnatter und sogar der Laubfrosch. Das sind Tierarten, die ich aus meiner Jugendzeit sehr wohl im Gedächtnis habe.

Hartmut Jokisch



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