Sanfte Bremsen für die Bahn!

Die Grünen sind zwar gegen die feste Fehnmarnbeltquerung, weil sie das Geld für wirtschaftlich sinnvollere Projekte nutzen wollen, wie z.B. für den Erhalt der weltgrößten Schiffahrtstraße, dem Nord-Ostsee-Kanal. Sollte diese Belt-Querung aber doch kommen, wird ganz Stormarn darunter leiden, weil dann täglich 70 Güterzüge des Nachts von Lübeck bis Hamburg durch die stormarner Städte rollen: Alle 6 Minuten ein sehr langer und sehr lauter Güterzug. "Der Widerstand dagegen ist leider noch sehr gering in der stormarner Bevölkerung" stellte der Kreisgeschäftsführer der Stormarner Grünen, Hartmut Jokisch fest. "Wir haben schon vier Veranstaltungen zu diesem Thema in Stormarn durchgeführt - aber einen Aufschrei wie in Ostholstein hat es noch nicht gegeben".
Die Bahn versuche nun, den Bürgern in den betroffenen Städten Schall-Schutzwände als angeblich "aktive" Schutzmaßnahme schmackhaft zu machen. "Aber das Übel muss man an der Wurzel packen, also an der Schallquelle, nur das ist aktiver Lärmschutz!" so der Akustikprofessor und grüne Kandidat für die Landesliste zur Bundestagswahl, Uwe Stephenson, "Den Lärm verursachen dabei die Räder, die durch die Grauguss-Klotzbremsen aufgerauht werden. Mit Kunststoffbremsen lässt sich das verhindern. Die Lärmminderung ist eine Zehnfache und schafft mehr als 3m hohe Lärmschutzwände". Damit die Bahn einen Anreiz erhält, diese Technik auch wirklich einzusetzen, regt Stephenson eine "Lärmgebühr" für Züge an, die an die betroffenen Kommunen zu zahlen wäre. Mit dieser Forderung steht er übrigens nicht allein da. Auch der Leiter des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, verweist in seinem Umweltbericht 2013 auf Studien seines Hauses, wonach bereits niedrige Dauerschallpegel von 40 dB(A) in der Nacht das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und psychische Erkrankungen signifikant steigen lassen. Er fordert in diesem Bericht: "Um den Betreibern der Fahrzeuge einen wirtschaftlichen Anreiz für die Bremsen-Umrüstung zu geben,sollten in Deutschland und in der EU die Trassenpreise nach Geräuschemissionen gestaffelt sein".

PS: Das Bundestagswahlprogramm wird diesen Punkt auch enthalten

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