Grünschnack zu Foodsharing mit Überraschung

Beim vom grünen Ortsverband Bad Oldesloe organisiertem Vortrag über das Lebensmittelretten gab es mehrere Überraschungen.

Die erste war, dass an einem Freitagabend, der eigentlich ja schon Wochenende bedeutet, fast 30 Bürgerinnen und Bürger sich zu diesem, für Bad Oldesloe bisher fremden Thema "Foodsharing" im Bürgerhaus einfanden.

Die beiden anderen Überraschungen gab es am Ende dieses "Grünschnacks", der tatsächlich mehr ein lebendiger Klönschnack als ein Top-down-Vortrag war. Die Referentin aus Kiel, Mareike Jokisch, schilderte sehr anschaulich mit Grafiken und Beispielen, wie sich die Idee des Lebensmittelteilens (Foodsharing) vor 5 Jahren entwickelt hatte. Ursache war die Erkenntnis, dass 1/3 aller Lebensmittel in Deutschland im Müll landen (11 Millionen Tonnen), den größten Anteil daran haben mit 61% die privaten Verbraucher.

Das bedeutet eine immense Verschwendung von Rohstoffen und schreit geradezu nach Veränderung. Wenn der Verbraucher z.B. eine Banane nicht kaufe, weil sie eine braune Stelle in der Schale habe, so sei das absolut übertrieben, wie Jokisch an einer solchen Banane live demonstrierte: Die eigentliche Frucht sei immer noch schier und schmecke vorzüglich. "Benutzen Sie Ihre Sinne", forderte die Foodsaving-Botschafterin das Auditorium auf, "das Mindeshaltbarkeitsdatum MHD ist kein Kriterium dafür, dass man sich einen Tag nach dem MHD bereits vergiftet". Neben diesen gewissermaßen banalen Beispielen wurden auch viele rechtliche Fragen der Zuhörerinnen geklärt, wie die "Sind die Lebensmittelretter eine Konkurrenz zu den Tafeln?". Nein, die Tafeln gelten als Lebensmittelbetriebe und würden viele Lebensmittel gar nicht abnehmen dürfen. Die Lebensmittelretter handelten als Privatpersonen und gäben das gerettete Gut auch nur privat weiter, der Kooperationshändler, z.B. ein Supermarkt, sei dadurch aus der Haftung für das Lebensmittel entlassen.

Die beiden Überraschungen am Schluss der Veranstaltung:  Es gibt auch in Bad Oldesloe neuerdings eine Foodsharing-Gruppe (Initiatorin ist Maike Hoffmann) - und: Der Tisch voller geretteter Lebensmittel am Ende des Bürgerhaussaales war ein Geschenk an alle Zuhörer*innen, die das Angebot erfreut annahmen.

Wer auch Teil dieser Lebensmittelretter-Bewegung werden möchte, kann sich gerne unter foodsharing.de anmelden. Neue Unterstützer*innen sind jederzeit herzlich willkommen.

 



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