MARKT, 2. Juli 2008

Nur ein satter Mensch lernt gut! - Die Grünen wollen kostenloses Mittagessen für alle
Schülerinnen und Schüler in der Mensa an der Olivet-Allee.

Gesundes und ausreichendes Essen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Während wir in den Nachrichten den fatalen Hunger in der Welt zu sehen bekommen, spüren wir am eigenen Leibe, dass es auch bei uns ein Ernährungsproblem gibt.
Während weltweit 870 Millionen Menschen hungern, leiden 1.200 Millionen Menschen an Übergewicht.
Deutschland ist hier Europameister (im Gegensatz zum Fußball). Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen haben einen Body Mass Index von über 25. Auch viel zu viele Schülerinnen und Schüler sind zu dick. Zu wenig Sport, zu viel Fernsehen, wenig ausgewogenes Essen. Andererseits gibt es hungrige und fehlernährte Kinder nicht
nur in Afrika, sondern auch bei uns, direkt vor Ort, am deutlichsten in der Schule zu sehen. Es können sich nicht alle Schüler ein Essen in der Mensa leisten: jeden Tag 3 Euro sind für viele Familien zu viel. Betteln bei den Mitschülern oder Lehrern für einen Zuschuss ist vielen aber peinlich, keiner der arm ist, mag dieses zeigen.

Viele Schüler bekommen zu Hause kein regelmäßiges warmes Essen mehr und kennen gemeinsame Essenszeiten nur noch aus dem Fernsehen. Diese sehr unterschiedlichen sozialen Probleme der Fehlernährung müssen ein Ende haben. In der Schule muss auch gemeinsames Essen gelernt werden.
Deswegen haben die Grünen aus Bad Oldesloe denAntrag an die Stadtverordnetenversammlung, die am 16. Juli tagt, gestellt, den Schülerinnen und
Schülern in der Mensa an der Olivet-Allee ein kostenloses Mittagessen anzubieten. Ohne gutes Essen ist eine gute Bildungsleistung nicht möglich: Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängen.
Die Mensa an der Olivet-Allee (IGS, TSS) verkauft bislang täglich rund 300 Essen. Bei
durchschnittlich 15 Tagen im Monat und abzüglich Ferienzeiten (105 Essenstage) sind dieses rund32.000 Essen im Jahr. Bei einem Preis von 2,90 Euro pro Essen werden damit geschätzte 90.000 Euro eingenommen. Diesen Betrag kann sich die Stadt durchaus leisten. Damit das Essen besser wird (wie man von Schülern hört, hat die Qualität des Essens stark nachgelassen) und alle gutes, kostenloses Essen bekommen, ist ein Betrag von 100.000 Euro pro Jahr im Stadthaushalt einzukalkulieren (für das Halbjahr 2008 also 50.000 Euro). Dieses ist gut investiertes Geld indie Zukunft, die uns gar nicht teuer genug sein kann.

tempelkarten sind geeignet, eine Kontrolle durchzuführen. Damit würden auch die langen Schlangen beim Bezahlen wegfallen. Langfristig ist aber eine stadteigene Küche einzurichten. Damit können alle Mensen in der Stadt Oldesloe versorgt werden, also auch Firmen oder die Bedürftigen, die gegenwärtig von der Oldesloer Tafel Essen bekommen.

Gerold Rahmann
(Fraktionsvorsitzender der Grünen in der
Stadtverordnetenversammlung Oldesloe)

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