Der Preis des Lebens(mittels)

Mit großen Maschinen fahren sie einsam über die Flächen, um Gerste, Raps und Weizen zu dreschen, damit die Menschen was zu essen haben. Ein deutscher Bauer muss 141 Menschen satt machen. Glücklicherweise haben wir in Deutschland seit rund 60 Jahren keinen Mangel mehr an Essen - nur noch die ältere Generation kann sich an Hunger erinnern. War es früher wichtig, hungrige Menschen satt zu machen, bemüht sich die Werbung heute, satte Menschen hungrig zu machen. Statt leere Bäuche, dicke Bäuche. Übergewicht ist unser Problem - hier sind wir Deutschen Europameister. Nirgendwo ist Essen so billig wie bei uns in Deutschland. Nur noch etwas über 10% unseres Einkommens geben wir für Essen aus - Weltrekord. Nur in Deutschland ist der niedrige Preis für Essen wichtiger als die Qualität, wie Verbraucherumfragen zeigen. Wir stöhnen, wenn wir 0,70 € für einen Liter Milch ausgeben müssen, aber kaufen für 4,00 € einen Liter Motoröl. Unser Körper muss aber 80 Jahre halten und braucht ausreichend LEBENSmittel in höchster Qualität. Das wir nicht richtig essen, zeigt sich daran, dass in Deutschland rund 130 Mrd. € für ernährungsbedingte Krankheiten ausgegeben werden. ALDI und Co. drücken in ihrem Wettbewerb aber die Preise bei den Bauern. Beim letzten Milchstreik haben die Bauern sich dagegen gewehrt und Anzeigen statt höhere Preise bekommen. Unser Essen muss höchste Qualität haben, die Umwelt erhalten und die Bauern leben lassen. Billigste Löhne und niedrige Umweltstandards in anderen Ländern können billiger produzieren. Globalisierung muss deswegen beim Essen aufhören, hierzu gehört das Herstellen aber auch die Art wie wir Essen. Jede Gesellschaft muss seine Grundbedürfnisse wie gutes Essen, sauberes Wasser und Luft selber befriedigen und seine Esskultur pflegen können.Werbung lässt uns glauben, dass Essen immer genug da ist. Erst wenn wir keine Bauern mehr haben, wird uns bewusst werden, dass sie wichtig waren. Essen muss wieder seinen Preis wert sein.

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