Grüne kritisieren „Schwarzen Wachstums-Wahn“

Die Wunden aus dem Kampf um den Steinfelder Redder sind noch nicht verheilt, schon scheint, so die GRÜNEN, „ein neuer schwerer Kampf gegen Zerstörung von Natur und Landschaft bevorzustehen“. Auf der jüngsten Sitzung des Lenkungsausschusses zum Oldesloer Konzept des „Stadtumbaus West“ (am 14.10.) sollten aus den bekannten Leitwerten nähere „Leitziele“ herausgearbeitet werden. Das von der Verwaltung engagierte Stadtplanungsbüro hatte die Vorlagen erarbeitet. Unter allen vier Parteien war man sich über die meisten Punkte einig, zur Überraschung von Uwe Stephenson (Grüne) scheinbar auch über bislang strittige Punkte wie den Vorrang des öffentlichen Verkehrs vor dem Individualverkehr und, was das Bauen angeht, den Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“. Dies hatten auch die Gutachter schon in früheren Runden propagiert - Balsam in den Ohren der GRÜNEN, die dies schon seit Jahrzehnten gefordert hatten. Doch beim letzten Punkt („Familienfreundliche Stadt der Generationen mit Tradition“), ließ dann CDU-Altmeister und Architekt Wobig die Katze aus dem Sack. Ein „Strategiewechsel“ hin zu nur noch Innenstadtverdichtung – nein, so radikal wolle man das nun auch wieder nicht. Im Süden Oldesloes könnten doch ruhig noch neue Baugebiete ausgewiesen werden. Dieser Plan solle in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK aufgenommen werden. (Dies würde auch eine Änderung des Flächennutzungsplanes bedeuten). Mit der FDP vereinbarte man schon Gespräche. Dies lehnen die Grünen entschieden ab. „Nach der Südumgehung ist nun eine neuerliche Wohnbebauung aus der Mottenkiste der CDU gepackt worden“, so Wilfried Janson. Aus Naturschutzgründen sei eine weitere flächige Ausdehnung der Stadt abzulehnen. Genauso wie im Norden müssten auch im Süden von Bad Oldesloe die Flächen für ein Biotopverbundsystem von Bebauung frei bleiben. Auch müsse, wie sich im Westen und im Osten gezeigt habe, die öffentliche Infrastruktur (Straßen, Kindergärten, Schulen, etc.) teuer ausgebaut werden. Anders aber als dort befinden sich die Grundstücke im Süden größtenteils nicht in städtischem Besitz, so dass keine Refinanzierung über Grundstücksverkäufe möglich ist und lediglich private Grundbesitzer und Architektenbüros profitierten - auf Kosten der Stadt.

Uwe Stephenson: „Das von der CDU und anderen gebetsmühlenartig vertretene Argument ‚ die Stadt muss wachsen’ ist reine Ideologie“. Die Bevölkerung in Deutschland wachse nicht, auch nicht in Stormarn. Insoweit seien auch die Vorgaben des Landesentwicklungsplans abwegig. „Ich will gar nicht, dass Oldesloe wächst- jedenfalls nicht quantitativ, wohl aber qualitativ!“.

 

Die Grünen favorisieren – wie die Gutachter - eine nachhaltige Bebauung durch Innenstadtverdichtung und Lückenbebauung. Hier wird kein neuer Verkehr erzeugt und eine weitere Zersiedlung und Versiegelung minimiert, ohne dabei eine Bebauung zu verhindern. Boden-Versiegelungen sollten stets durch Entsiegelungen ausgeglichen werden, fordern die GRÜNEN. „Global denken - lokal handeln“ – das müsse angesichts der Klimakatastrophe das Motto sein. Insofern sollten doch die Lokalmatadoren der CDU ihrer Kanzlerin folgen.

Gerold Rahmann: „Die CDU vor Ort bleibt von gestern: Wiesen, Bäume und Bäche sind unerwünscht, Häuser und Straßen müssen her. Aber keine Sorge, die Grünen sind gerüstet und werden alle Mittel ausschöpfen, diesen schwarzen Wachstums-Wahn zu verhindern.“

Wilfried Janson, Gerold Rahmann und Uwe Stephenson

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