Klimaschutz contra Naturschutz


Wo sind die Blühstreifen auf den Oldesloer Maisäckern?

Klimaschutz ist ein wichtiges Ziel geworden und hat Einfluss auf unseren Lebensstil, unsere Energieversorgung und durch die Biogaserzeugung auch auf unsere Landschaft. Dieses zeigt sich zum Beispiel in Oldesloe, wo auf rund 700 Hektar Mais für die Erzeugung von Biogas angebaut wird. Damit ist nicht nur Fläche für die Lebensmittelproduktion sondern auch für die natürliche Biodiversität verloren gegangen (ganz zu schweigen vom klimaschädlichen Humusabbau und Verlust an Erholungswert der Landschaft).
Um die negativen Folgen des intensiven Maisanbaus für die Insekten, Vögel und wilden Pflanzen etwas auszugleichen, ist das Anlegen von Blühstreifen rund um den Acker empfehlenswert. Dieses ist von den Blumendorfer Biogasbetreibern auch immer wieder zugesagt worden und wird - zusätzlich zu den eh schon erheblichen Subventionen für den Ackerbau und durch das Energie-Einspeise-Gesetz - vom Staat unterstützt. (Wie viele Subventionen die landwirtschaftlichen Betriebe - ohne EEG-Gelder - bekommen, ist unter der Internetadresse "www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche" veröffentlicht.)
Schon in den letzten Jahren war aber zu erkennen, dass es nur unprofessionelle Blühstreifen an einigen Oldesloer Maisackerrändern gegeben hat. Dieses Jahr fehlen sie zum Beispiel in Altfresenburg vollkommen. Der Mais ist bis an die Knicks und Wege heran angebaut worden und ein scheinbar spritzfreier Randstreifen lässt nur noch Klettenlabkraut wachsen. Das hat mit Blühstreifen und Naturschutz nichts zu tun.
Die Grünen haben bereits bei der Genehmigung eine verpflichtende Anlage von Blühstreifen auf mindestens 5 % (35 Hektar) der Maisflächen gefordert, um nicht das Klima sondern auch die Natur mehr zu schützen. Dafür haben wir nicht die Mehrheit bekommen, die Folgen haben nun Bienen, Kornblume und Co. zu tragen. Damit zeigt sich, dass einer der teuersten und damit ineffizientesten Klimaschutzmaßnahmen - die Erzeugung von Energie mit Mais - ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht wird. Mehr Biogas-Mais kann die Landschaft und Natur um Oldesloe herum nicht vertragen.
Wir Grüne sind für Biogasproduktion UND Naturschutz, und fordern deswegen, dass weitere Biogasanlagen in Oldesloe nur noch mit Reststoffen, Gülle oder wenigstens Kleegras "gefüttert" werden. Eine Biogasproduktion ohne Wärmenutzung ist abzulehnen. Dieses ist wahrer Klimaschutz, der nicht zu Lasten der Natur geht.

Gerold Rahmann

Mitglied des Oldesloer Umweltausschusses und Vorsitzender des Umweltausschusses des Kreises Stormarn

 

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