Menü
MARKT 25.8.2010
Zuerst die gute Nachricht...
vor allem für Senioren, Kranke und Behinderte: Im Mai 2011 endet die deutsche Zugangssperre für Arbeitnehmer aus den östlichen EU-Staaten.
Es ist nun jedem EU-Bürger und somit auch Haushaltshilfen aus den östlichen EU-Ländern erlaubt, ohne die bisher aufgebauten komplizierten arbeitsmarktpolitischen Hürden, legal und versicherungspflichtig in Haushalten zu arbeiten. Zudem dürfen jetzt auch pflegerische Alttagshilfen wie An- und Auskleiden, Körperpflege, Hilfe beim Essen und Trinken sowie der Fortbewegung innerhalb und außerhalb der Wohnung geleistet werden.
Dieses ist ein wichtiger Schritt in Richtung Hilfsangebote für unterstützungs- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige zu bezahlbaren Preisen. Die Leistungen der Krankenkassen, Pflegeversicherung und anderer Leistungsträger decken nur zu einem geringen Teil die Kosten erforderlicher persönlicher Hilfen. Viele Hilfebedürftige fallen zudem durch das unbarmherzige Raster der Pflegestufenbegutachtung und sind allein auf ihre Rente und Erspartes angewiesen. Man hat den Eindruck, da muss erst der Kopf unter dem Arm getragen werden, um zumindest Pflegestufe I zu erhalten.
Und nun die schlechte Nachricht:
Es gibt in Stormarn kaum Anlaufstellen, die betroffenen Menschen an die Hand nehmen und Hilfe für ihr ganz persönliches Anliegen aufzeigen.
Wie bekomme ich eine Haushaltshilfe?
Kann ich mir das leisten? Gibt es Zuschüsse?
Was sind die arbeits- und sozialrechtlichen Bedingungen?
Wer hilft bei Lohnabrechnung und richtiger Abführung der Abgaben?
Was mache ich im Urlaubs-Krankheitsfall, bei Streitigkeiten usw.?
Hier muss von der Kommune in mit Einrichtung eines Pflegestützpunktes eine unabhängig tätige Einzelfallbetreuung geleistet werden.
Nun haben sich ja - auch in Stormarn - einige private Pflegeheime und mobile Pflegedienste unter dem Namen „Pflegeberatung" Büros eingerichtet. Ob diese dann unabhängige fremde Hilfen organisieren, wage ich zu bezweifeln.
Es ist nicht damit getan, nur Hochglanzbroschüren herauszugeben, die auf 20 verschiedene Stellen verweisen, oder das ABC „Was mache, ich wenn ich alt bin?" zu verteilen. Damit ist den alten Menschen nicht geholfen. Auch die ehrenamtlichen Seniorenbeiräte sind weder personell in der Lage noch haben sie Kenntnisse, hier zu helfen.
Der Kreis Stormarn, der wie in so vielen anderen sozialen Belangen zu den Schlusslichtern der schleswig-holsteinischen Kreise gehört, wäre gut beraten, seine Verweigerungshaltung in Sachen der Einrichtung von unabhängigen Pflegestützpunkten endlich aufzugeben.
Karin Hoffmann
Vertreterin im Sozial- und Gesundheits-Ausschuss des Kreistages
Zur Europawahl am 9. Juni 2024 haben wir die Möglichkeit, zu erhalten, was uns stärkt, und zu stärken, was uns schützt. Es geht um Frieden und [...]
Auf der COP28 beschließt die Welt erstmals offiziell, aus den fossilen Energien auszusteigen – und konkrete Hilfe für diejenigen Staaten, die [...]
Nach Tagen des ernsthaften Verhandelns hat die Ampel-Regierung eine tragfähige Lösung für den Haushalt 2024 gefunden. An vielen Stellen wird [...]