Staub vom Allerfeinsten - Gasautos zur Zeit am saubersten

Seitdem Draghi die Zinsen tiefer gelegt hat, brausen auf deutschen Straßen immer mehr hochbeinige SUVs. Die Autokauflaune war noch nie so groß wie heute, 25% der Teilnehmer einer aktuellen Befragung wollen sich in den nächsten 1 ½-Jahren ein neues Auto kaufen. Verunsichert durch den Abgasskandal bei VW wechselt die Lieblingsmarke vom jahrelangen Spitzenreiter VW nun zu AUDI, obwohl diese Firma im Betrugskartell mit allen anderen deutschen Autobauern in gleicher Weise bravourös mafiös agiert. Wichtig aber sei, was hinten herauskommt, konstatierte einst schon ganz richtig Kanzler Kohl. Das ist - besonders beim Dieselautoauspuff – leider nicht so gesund: Lungenkratzender Feinstaub und stickige Stickoxide. Deshalb gibt es ja die Fahrverbote bereits jetzt schon (und nicht, wie manche Zeitungstitel glauben machen, drohten sie erst im nächsten Jahr). Nach Stuttgart oder nach Berlin konnte ich mit meinem Lupo-Diesel schon seit Jahren nicht mehr fahren (obwohl ich dort Verwandte besuchen wollte), denn er erfüllte nur die EURO-3-Norm, die in den Umweltzonen dieser Städte nicht ausreichend ist. Daher habe ich vor 2 Jahren Abschied vom sparsamen Diesel genommen und mich nach einem neuen Antrieb umgesehen. Der Benziner produziert mehr CO2 als der Diesel, ist also klimaschädlicher – deshalb schied er aus. Das Erdgas betriebene Auto produziert weniger CO2 als der Diesel und praktisch null Stickoxide und Feinstäube. Das ist darum das Auto meiner Wahl. Die Überraschung beim Betrieb: Das Erdgasauto ist noch viel sparsamer als ein Diesel. Ich fahre 100km für 3,50 Euro, welches Auto schafft das schon? So billig fährt man nicht einmal mit dem ÖPNV. Und die Steuer beträgt nur 20 Euro im Jahr. Also werden nicht nur die Umwelt und die Gesundheit der Mitmenschen geschont, sondern auch mein Portemonnaie. Und Bad Oldesloe hat eine Erdgastankstelle, ich muss also nicht weit zum Tanken fahren. Erdgas wird auch nicht mit dicken stinkenden Tankwagen zu den Tankstellen gebracht, sondern läuft im deutschen Erdgasnetz umweltfreundlich überall hin. Jetzt höre ich Sie fragen: „Ja, aber warum fahren Sie dann nicht ein Elektro-Auto, das hat doch gar keine Emissionen?“ Das ist leider falsch: Das E-Auto selbst erzeugt im Betrieb zwar kein Stickoxid, Feinstaub oder CO2, aber die Kraftwerke, die den Strom produzieren, tun dies ganz kräftig. Erst wenn etwa 2/3 des Stroms erneuerbar produziert wird, ist die CO2-Bilanz des E-Auto gleich dem des Gas-Autos. Besser wären natürlich 100% regenerierbarer Strom, im Moment sind wir aber erst bei 1/3-Ökostrom angekommen – und das im Zeitraum von 30 Jahren seitdem der erste Windpark in Deutschland eröffnet wurde. Also 2/3-Ökostromanteil wird noch dauern, besonders dann, wenn in der neuen Regierungskoalition im September kein Grüner mitwirkt.

Wenn Sie noch Fragen zu dem Thema haben, schreiben Sie mir gerne eine E-Mail an hartmut.jokisc@t-online.de.

 

Hartmut Jokisch, Energie- und Umweltausschuss

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