Grüne besuchen Möbelhersteller Ploß

Stormarner Tageblatt 3.8.09

Der Wirtschafts- und Energieexperte der Landesgrünen ist auf die Firma Ploß über seine Kontakte mit Indonesien gestoßen. Dort betreibt Harald Ploß (der mit einer Indonesierin verheiratet ist) nämlich eine Möbelfabrik auf Java, die aus heimischen Plantagenhölzern (Teak und Eukalyptus) sowohl elegante wie auch rustikale Gartenmöbel herstellt, die er dann weltweit vermarktet.
Matthiessen, in seiner Fraktion auch für Eine-Welt-Politik zuständig, lobte Ploß: "Es ist sehr  zu begrüßen, dass dieser Unternehmer die Wertschöpfung, nämlich die Verarbeitung des Rohmaterials zu Fertigprodukten, im Ursprungsland belässt!".  Auf die besorgte Frage von Germer, wieweit der artenreiche Regenwald auf Java unter dem Holzabbau leide, betonte Ploß, dass es auf Java schon seit der Kolonialzeit nur noch Restbestände an Regenwald gibt und die Teak-Plantagen - anders als die jetzt neu errichteten Palmöl-Plantagen in Indonesien und Malaysia, schon zu Kolonialzeiten von den Holländern angelegt und genutzt würden, eine Renaturierung würde sich dagegen über hunderte von Jahren erstrecken.
Ploß, der seinerzeit zwei große Hilfsaktion für indonesische Tsunami-Opfer organisiert hatte, engagiert sich auch für die Umweltschutz-Zertifizierung FSC (Forest Stewardship Council) und ist einer der größten Lieferanten in Europa aus FSC-zertifizierten Hölzern. Auf die Nachfrage von Jokisch betonte Ploß, dass er die Zertifizierung von Primärwälder uneingeschränkt begrüßt. Die FSC-Kriterien lassen sich aber nicht auf die blühende Plantagenwirtschaft übertragen. Gleichwohl hat Ploß sich auf allen Verwaltungs- und Regierungsebenen bis hin zu dem verantwortlichen Minister immer wieder mit Vehemenz für eine Zertifizierung auch der Plantagen eingesetzt. Als Ploß über die Arbeitsbedingungen seiner Firma auf Java berichtet, vor allem über den oft stundenlagen Stromausfall, konnte er von den grünen Energie-Experten gleich ein paar Tipps für alternative eigene Stromerzeugung mitnehmen: Da er zur Holztrocknung viel Heizwärme benötigt, würde sich ein Blockheizkraft oder ein Heizofen mit Stirling-Motor anbieten, auch die frische Meerbrise, die über sein strandnahes Firmengelände weht, ließe sich von Windgeneratoren anzapfen.
Die Grünen boten hier ihre Vermittlungshilfe zu den entsprechenden Fachfirmen an.


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